Seit letztem Winter beschäftigt mich die Powdersurferei. Bisher war ich nur auf Pogos Asueto unterwegs. Schönes Brett, aber ich hab natürlich auch was Eigenes haben müssen. Am Ende war’s eines der längeren Projekte.
Krank, Urlaub, Arbeit, Haus und was weiß der Teufel noch alles an unvorhergesehenen Katastrophen Zeit und Kapazitäten gefressen hat. So zog sich der Formbau bis zum Sommer. Als Inspirationsquelle dienten der genannte Asueto, die Grassroots Bretter und natürlich alte Powdershapes a la Winterstick.
Gesamtlänge: 154cm. Für Snowboards eher kurz, für einen Powdersurfer ziemlich lang. Lustiger Weise funktionieren die diese Gurken ja auch ohne 50cm Nose, was meiner Meinung nach am extremen Taper-Shape liegt. Gepaart mit einem steifen Kern fräsen sich die Dinger durch den Neuschnee, dass selbst Chuck Norris feuchte Augen bekommt.
Wildschnee wär aber nicht Wildschnee wenn ich’s beim reinen Abkupfern belassen hätte. Also rein in die Bandsäge. Damit brauchen wir wieder eine Aufstiegshilfe samt Verbinder. In dem Fall etwas speziell, weil ich hier nicht aufs Standard-Equipment zurückgreifen kann – oder will. Aber genau solche Sachen such ich eigentlich.
Beim Kern hab ich mich angestrengt, ihn so leicht wie möglich hin zu bekommen. Nix mit schwerem Holzklotz plus Laminat sondern heimische Silberpappel, durchgehende Leisten ohne Splice (Holzunterbrechungen) und ein angepasster Untergurt. Der besteht aus Aramid- und Kohlefasern für die nötige Steifigkeit im Aufstieg. Bei einer Waist von 25cm kein Luxus. Den Kernverlauf hab ich stark an die Swallows der 80er Jahre angelehnt: Steif bis ins Tail. Dem Obergurt wurde noch ein Zusatzgelege in 0 Grad Ausrichtung spendiert und zum Abschluss kommt ein 2/2 Kohlegewebe als Topsheet zum Einsatz. Walnuss oder Apfel wär auch schön gewesen, aber das ist jetzt so, weil’s so is.
Das Gewicht sollte rechnerisch auf 2300g kommen. Sick, ich bin um 25g leichter geworden. Darum Seasick. Fahrbericht kommt, wenn’s wieder dumpt.