Climbs sind seit Jahren begehrt, in meinen Augen hat das System aber ein derbes Manko: Die Aufstiegsbindung, denn für die Abfahrt kann die nicht genutzt werden. D.h. bergauf schleppst du die Snowboardbindung, bergab die Climb Bindung. Hä??? Das war so ähnlich durchdacht wie die Praxisgebühr, im Gegensatz dazu hält sich das System jedoch hartnäckig. Aber nicht bei mir!
Die Lösung: Einfach simpel, genial und uralt. Ich kombiniere das Voilesystem mit den Climbs. Damit da am End was Fahrbares rauskommt, sollte man vor dem Umbau einen Voile Slidertrack oder eine Sliderbindung besitzen. Wahnsinnig schöne Exemplare beider Teile befinden sich zufällig bei mir im Shop und lechzen geradezu danach, zu so einem gigantischen Backcountrysystem zu verschmelzen – nur so als Hinweis. Desweiteren brauchst du ein Freerideboard, Touringbrackets und einen Satz Slider.
Also dann, alles runter und in die Einzelbausteine zerlegt.
Neben dem Touringbracket mit 61mm Lochstich brauchen wir 4 T-Nuts, 4 Senkkopfschrauben M6x12, 2 Ein- oder Zweifach Steighilfen sowie 4 Skispax der Sorte 19 mm.
Da, wo bisher die Verriegelung war, kommt das Touringbracket hin.
Touringbracket aufsetzen und Drehpunkt ausrichten. Der Slider oder die Bindung sollten sich dabei gerade zum Skiteil befinden. Dann gilt es, den Mittelpunkt zu bestimmen, auszumessen und anzuzeichnen.
Für die Bohrung würde Al Borland den 6mm Bohrer nehmen. Das machen wir genauso. Dann wird entgratet, innen am besten mit einer langen schmalen Flachfeile, außen reicht der Handsenker. Hier geht’s um Alu, da schneidet alles wie in Butter.
Die Montage des neuen Tourinbrackets wird leichter, wenn man die Climbs um 180° dreht. Auf gut Deutsch, auf den Kopf gestellt montieren.
Der seitliche Profilanschlag innen lässt sich prima als Führung, bzw. als Verdrehschutz für die T-Nuts nützen.
Schraubensicherung nicht vergessen!
Das erste hätten wir. Jetzt machen wir mit dem Umbau des Schieberbereiches weiter. Der weiß markierte Bereich muss in der Schieberichtung 100% Freigang haben:
Dafür wird der Verbinder im vorderen Bereich abgefräst. Optimal geht das mit meinem Lieblingswerkzeug, der Oberfräse. Dabei richten wir das Werkstück auf einer festen wackelfreien Untelage mit seitlichem Anschlag ein. Al wäre stolz auf mich.
Mein Setup für die T-Nut Nut: ein 14 mm Fräser für die Ausplattung in der Tiefeneinstellung 2mm.
Für die Tiefennut nehme ich den 10 mm Fräser und 8mm Tiefgang. Soviel zum Niveau bei mir im Keller. Das sollte in der Regel langen. Wenn es nicht geht, merkst du es beim Zusammenbau sofort.
Dann alles odrentlich verputzen und anschließed die Skiteile wieder zusammenstecken. Wenn die Verriegelung 110% & sauber ihre Arbeit macht, passt alles.
Jetzt fehlen nur noch die Steighilfen. Die richtet der erfahrene Equpiment-Tuner mit Slider oder Sliderbindung ein. Doch auch für Unerfahrene eignet sich diese Methode. Ist nämlich einfacher so.
Bindung, Slider ins Bracket setzen und genau anzeichnen. Oder ausmessen, Hauptsache es fuzzt.
Jetzt die Bohrungen für die Steighilfen im hinteren Skiteil einbringen. Dann geht es ans Setzen der 2 Skispax.
Achtung: Im mittigen Bereich der Steighilfe läuft ein Steg durch. Ich hab den mit dem Dremel bis auf den Grund abgefräst, die Skispax verkrallen sich dann im Kunststoffteil. AAAAber nicht zu groß auffräsen und im Fall der Fälle eine Gewindebuchse einsetzten. Wie du die POM Slider auf dein Freerideboard anpasst, siehst du hier. Da geht’s zwar um 2-Teiler, aber in dem Fall kann man die Basics übernehmen.
Nach dieser oder ähnlichen Sanierungen an den Climbs ist natürlich jede Produkthaftung erloschen.
Auch ich übernehme für die gezeigten Maßnahmen keine Art von Garantien.
Also viel Spaß und keine vollen Hosen, es ist einfacher als es aussieht. Nach erfolgreichem Umbau hast du einiges weniger an Abfluggewicht und zudem mehr Platz im Rucksack.
Markus
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