Von Anfang an ist der DIY-Gedanke ganz tief in der Splitboard-Geschichte verwurzelt. Die ersten Boards wurden von ein paar Enthusiasten selbst auseinander geschnitten und funktionierten überraschend gut.
Für jeden, der sein ganz individuelles Splitboard will, führt auch heute noch kein Weg an der Werkbank vorbei.
Zumal ein DIY-Board wenn es fachkundig und mit den richtigen Komponenten aufgebaut wird den Serienbrettern um nichts nachsteht – im Gegenteil. Vorausgesetzt das Brett hat einen soliden Holzkern. PU-Schaum, Honeycomb und ähnlicher Klimbim wird dir einfach nur fröhlich entgegenbröseln aber niemals einer Schraube genug Halt bieten.
Wer sich fürs Selbersägen entschieden hat, muss als nächstes folgende Fragen klären:
1. Für welche Kampfklasse baue ich das Board? Bei Leichtgewichten reicht evtl. der 4 x 4 Lochstich, um die Sliderpucks zu befestigen.
2. Will ich nur einen festen Bindungswinkel fahren?
3. Will ich das Brett mit Hard- und Softboot fahren?
4. Was steht mir am Material, Werkzeug und Können zu Verfügung?
5. Was will ich ausgeben?
Sind diese Punkte klar abgesteckt, wird das Bindungssystem ausgewählt. Der einfachste Weg zum Ziel ist der Voile Zauberkasten, auch DIY Splitboardkit genannt. Da fehlen eigentlich nur noch das Handwerkszeug und die Felle. Naja evtl. noch Harscheisen, aber das war’s dann wirklich.
Für mehr Customising gibt‘s natürlich das volle Wildschneeprogramm: Nose- und Tail Clips, Spithooks, Sliderplatten, Touringbrackets, Felleinhängung, Harscheisen, Verschiedene Bindungssysteme, Snoli Inserts, innenliegende Stahlkanten usw.
Liegen Brett, Werkzeug und Verbindersystem vor dir, geht’s endlich ab durch die Mitte.
Hier hast du jetzt die Wahl zwischen selber machen und machen lassen. Wasserstrahlschneiden ist eine saubere Lösung, kostet aber so zwischen einem Kasten Bier und 50 Euro – je nach Anbieter und Connection. Alternative: Besuch beim Meister Eder und vom Profi schneiden lassen. Wer’s sich zutraut, schnappt sich eine Handkreissäe mit Anschlag. Oder noch besser, die Bandsäge. Wie du zu einem geraden Schnitt kommst ohne einen Finger zu verlieren, steht hier.
Ist das Board erst einmal geteilt, gibt es kein zurück. Wer’s braucht, kann sich jetzt auf der Innenseite Stahlkanten einsetzen. Wie das funktioniert, steht hier.
Oder du gehst direkt zum Kantenabdichten über. Ganz ehrlich: meiner Meinung nach wird das auch oft ein bisserl überbewertet – in der Regel langt es, einfach nur die Seitenwange mitzuwachsen. Dabei gibt es hier die tollsten Sachen von nachträglich eingesetzten Seitenwangen über Nuten zwischen dem Ober- und Untergurt, bis zum Bootslack und irgendwelchen Ottawa, Triwa Ölen… mein Tipp.
Doch jetzt hört der Schlendrian auf. Das wichtigste an einem DIY Split sind in meinen Augen die Sliderpucks. Die Pucks im Splitkit sind super und funktionieren für 98% der Splitboarder auch. Die 2%, die noch mehr Kraftübertragung wünschen, greifen zum überlappenden Slider. Dabei kann man dann auch die Original-Inserts verwenden Tipp.
Alternativ kannst du natürlich auch den Voile Splitboard Lochstich mit zusätzlichen Inserts ins Board zaubern und dann die winkelverstellbaren Pucks verwenden.
Bei Nose- und Tailclips gibt es eigentlich nur 2 Produkte, die sich wirklich bewährt haben. Die von Voile und Karakoram. Wie du die Dinger anbringst, siehst du hier.
Das Gleich kann man auch über die Splithooks sagen. Da gibt’s aber noch meine Alternative: die Wildschnee Light Verbinder.
Bei der Montage vom Touringbracket –entscheidet sich, was für System du mit deinem Splitboard nutzen willst. Beim Dreierlochstich von Voile stehen dir eigentlich alle Möglichkeiten offen.
Über eine Adapterplatte kannst du sogar das Dynafit Toe bracket verwenden. Alternativ kannst du aber auch auf ein Wildschnee Custom Bracket mit zwei Bohrungen wechseln – das ist leichter, funktioniert aber nur mit Voile Slidern, Bindungen und den alten Bindungen von Spark R&D – also Burner und Blaze. Beim Bracket gehe ich keine Kompromisse ein. Das wird mit Inserts verankert. Skispax nur wenn ein Dynafit Toepiece direkt aufs Brett geschraubt wird.
Auch Steighilfen brauchen Inserts – wenn sie mit fixen Harscheisen verwendet werden. Ansonten reichen Skispaxhier jeder Cent.
Bei den Voile Slider Pucks aus dem DIY Kit werden auch Inserts benötigt. Insert + Senker als Tip.
Simma soweit, steht noch das Thema Felle an. Natürlich sind die Qualitäten unterschiedlich. Wie du dir für schmales Geld vernünftige Felle zuschneidest, steht hier. Teurer und einfacher sind die Voile Splitboardskins + Tailclips
So, das war der Überblick. Mehr Anleitungen und Detailgepfriemel verstecken sich in den Tiefen meiner Page. Viel Spaß beim Stöbern.
Markus aka Burton