Zur Zeit gibt es drei verschieden Nose- und Tail Hooks / Clips, dabei verwenden Voile und Karakoram den gleichen Lochstich.
Der dritte im Bund ist der alte Burton Hook – von diesen gibt es nur noch Restbestände. Der Vorteil gegenüber den anderen Systemen ist die Verschraubung, d.h. wenn ausgenudelt, können die Burton Hooks ersetzt werden. Karakoram und Voile setzen dagegen auf Hohlnieten.
Bein den Voile Hooks ist eine Klebeborhschablone beigelegt, Karakoram hat eine Skizze mit Zollangaben, aber des passt auch. Ich zeichne das Bohrbild immer direkt mit den Haken an.
Gebohrt wird mit einem 5mm Holzbohrer mit Zentrierspitze. Von der Belagseite gehören die Bohrungen dann noch gesenkt. Dafür empfielt sich der 90° Senker. Ein passender Zapfensenker, der nur den Belag abträgt, geht auch. Beim Senken generell die Drehzahl niedrig halten. Soll ja ein Schnitt werden und kein Schliff. Belag mit Spiritus kühlen hilft.
Jetzt kann man schon mal probeweise die Niete mit dem Haken oder der Distanzhülse durchs Board stecken und dabei den Überstand checken (geil, ein Reim). Nach meiner Erfahrung gibt zu viel Überstand einen unschönen Nietnopf. Darum setze ich die Niete mit max. 3mm Überstand zum Belag. Bei extrem dünnem Querschnitt an Nose oder Tail die Niete innen nachbohren und kürzen.
Niete durchstecken, aufpassen ob alles richtig gesteckt ist. Sitzt der Haken auf dem richtigen Ski-, bzw. Boardteil?
Jetzt gibt’s mit dem Hammer an leichten Schlag auf die Niete. Wichtig: Der erste Schlag dient nur zum Vorstauchen, anschließend die gestauchte Niete mit einem Körner spreitzen. Zur Not geht auch der Sliderpin als Treiber:
Nach der Aufspreitzung die Niete wieder mit dem Hammer weiter treiben:
So sollte die Vernietung aussehen. Tipp: Immer zu zweit nieten, alleine das Brett halten, ausrichten und sauber nieten ist eine Nummer, die im Zirkus Haberkuck eher zum dummen August passt. Wenn alles glatt geht, sieht das am End so aus:
Im Falle der Fälle: Demontage der Nietung. Nötig, wenn
A: Du hast gemurkst
B: Du gehtst zu viele Touren und das Material in die Knie.
Bei der Demontage hab ich die Erfahrung gemacht, dass man niemals die Niete von der Belagsseite aufbohren sollte ohne sie von der Gegenseite festzuhalten. Das rotiert, da fällt dir nix mehr ein und der Bohrer verläuft schneller, als du bis eins zählen kannst.
Einfacher ist es, den Kopf auf der Gegenseite abzutrennen. Auch gut: Währenddessen kühlen um keine Übertragungswärme ins Board zu bringen. Ich verwende da meist eine kleine Pucksäge mit Metallblatt, oder den Dremel.
Ansonsten alles, wie gehabt: Obiger Aufsatz spiegelt meine ganz privaten Erfahrungen wieder. Jeder, der sich damit auf den Pfad nach Heimwerkerhausen begibt, ist auf eigenes Risiko unterwegs. Das gilt auch dann, wenn nach mühevollen Kellerstunden kein perfektes Ergebnis sondern ein kaputtes Brett rauskommt. Trotzdem drück ich allen die Daumen. Viel Spaß und viel Erfolg beim Hooks setzen!
Markus